Zurück im Feld

07.08.2020

Zurück im Feld

Nach den Wochen in Valencia bin ich nach gut einem Monat endlich wieder in den Feldern unterwegs.

Abends vor dem Sonnenuntergang gehe ich los und sehe nur noch wenige Vögel. Geändert hat sich sehr viel. Die Feldern sind hoch, Mais und Getreide bedeckten die einst gut einsehbaren Flächen. Zeitgleich sind andere Felder mit Getreide mittlerweile geerntet worden. Somit ergibt sich ein vollständig neues Bild. Nach einiger Zeit lässt sich ein junger Rehbock am Rand des Grabens ablichten. Sehr nah komme ich nicht ran, aber immerhin das erste Motiv.

Weiter hinten kommt ein Hase im Feld, der weit weg in Sicherheit die halbtrockenen Gräser genießt. Für seinen Geschmak ist mein wildes Umherschlagen nach den Mücken und Bremsen wohl etwas zuviel und er düst ins Dickicht.

Fast ernüchtert ziehe ich weiter, auf leisen Pfoten wie eine Katze. Am Graben vernehme ich leichtes Knistern. Gespannt warte ich und folge dem kleinen Wesen, welches sich an der Böschung durch die etwas höheren Gräser und Pflanzen schlägt. Dort sind immer die Nutrias und haben ihre Wohnungen. Somit war ich sicher, bei genügend Geduld gleich eines dieser dicken Wasserratten zu Gesicht zu bekommen. Kurz erspähe ich ein Gesicht, welches meine Erwartungen übertrifft.

Es ist wieder einer dieser kleinen Ganoven. Spitz und frech sieht er aus. Er schleicht noch über den fast getrockneten Graben auf die andere Seite und dann sehe ich auch seinen Ringelschwanz. Es ist wieder mein Liebling, der Waschbär. Beim Fotografieren hört er den Auslöser und guckt mich etwas entgeistert an, verharrt mich musternd für eine halbe Minute und schleicht dann weiter, als sei nichts gewesen.

07.08.2020



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