e-Residency in Estland

06.01.2020

e-Residency in Estland

Um zukünftig beziehungsweise eigentlich auch schon aktuell rechtlich korrekt ortsunabhängig versteuern und arbeiten zu können, werde ich versuchen, mich in Estland als e-Bürger eintragen zu lassen, um dann im nächsten Schritt dort eine Firma gründen zu können.

Ein bisschen habe ich gehört und gelesen, aber wie so oft ist es mir nicht ganz so wichtig, mich auf diesen Schritt mehrere Jahre vorzubereiten, ich mache das einfach erstmal und werde dann nachher schon merken, was man hätte im Vorhinein in Erfahrung bringen sollen.

e-Resident in Estland werden

Am heutigen Heilige Drei Könige ist doch der perfekte Zeitpunkt, sich in dieses Business-Abenteuer zu stürzen.

Ich gebe also einige Daten ein, Name, Geburtsdatum, Nationalität. Nichts allzu Außergewöhnliches. Desweiteren ist ein Passbild erforderlich zum Upload sowie der Reisepass. Mit anderen Dokumenten als den Reisepass ist es aktuell nicht möglich, den Antrag zu stellen.

Am Ende ist noch eine kleine obligatorische Begründung zu schreiben, warum man den diesen Dienst in Anspruch nehmen möchte. Ich habe dort geschrieben, dass ich als im Netz arbeitender Designer, Entwickler oder Programmierer gerne von überall aus rechtlich korrekt tätig werden möchte.

e-Resident Bewerbungsprozess

Inklusive Fotos mit dem Handy vom Reisepass machen sowie die anschließende Bearbeitung brauche ich für das Ausfüllen des Formulars etwa 20 Minuten. Das geht schneller, aber in der Ruhe liegt die Kraft.

Am Ende fällt die Gebühr an, 120€. Zahlbar nur mit Kreditkarte. Wer eine hat, ist hier also klar im Vorteil.

PS: Wenn der Antrag abgelehnt wird, gibt es die Gebühr NICHT zurück. Aber das, was ich las, klang alles recht entspannt und ich mache mir eigentlich keine Sorgen, dass etwas schiefläuft. Zu guter Letzt wird das erstellte Dokument nicht nach Hause geschickt, sondern in die jeweilige Landeshauptstadt. Also man kann das Land wählen, pro Land gab es, soweit ich das erblicken konnte, nur eine Stadt. In Deutschland wäre das nach Berlin geschickt worden. Hier in Spanien gibt es zur Auswahl nur Madrid. Da war ich noch nie, wollte aber sowieso mal hin. Dann ist doch das Abholen eines so tollen Dokuments sicherlich ein passender Anlass.


Update 18.01.2020

Ich habe Post erhalten. Mein Passbild wird nicht akzeptiert. Clever sind sie ja. Mir war das fast klar. Schließlich sollte das Passbild nicht älter als 6 Monate sein und ich habe das gleiche Bild geschickt wie auf meinem Reisepass. Und der wurde vor knapp 2 Jahren ausgestellt. Aber statt wie befürchtet nun den Antrag vergeigt und 120€ in den Sand gesetzt zu haben, bekomme ich die Chance, innerhalb einer Woche ein neues Bild zu schicken. So wird es mir in den englischen E-Mails beschrieben.


Update 20.01.2020

Clever wie ich bin, schicke ich innerhalb dieser Woche fristgerecht ein neues Passbild zu. Selbstgemacht versteht sich. Ein richtig netter Kerl auf dem Bild. Nun heißt es wieder warten auf eine Antwort. Aber mit der Meldung, dass das Bild alt ist, habe ich auch eine weitere Mail erhalten, dass der Vorgang bearbeitet wird, scheint wohl zu klappen. Bleibt nur noch die Frage, was ich am Ende davon habe.


Update 22.01.2020

Das Bild wurde akzeptiert, im nächsten Schritt soll ich nun erklären, warum ich die e-Residenz beantrage und was meine Ziele sind, ebenso sind geplante oder aktuelle Geschäfte in Estland oder Europa zu erwähnen.


Update 22.01.2020

Das Bild wurde akzeptiert, im nächsten Schritt soll ich nun erklären, warum ich die e-Residenz beantrage und was meine Ziele sind, ebenso sind geplante oder aktuelle Geschäfte in Estland oder Europa zu erwähnen. Die Frist zur Antwort ist am 29.01.


Update 28.01.2020

Rechtzeitig, wie man mich kennt, antworte ich sogar schon einen Tag vor Ablauf der Frist. Webdesigner, Programmierer, Fotograf, das ist, was die Zukunft bringen soll. Zusammen mit 1-2 geplanten Projekten und einigen älteren Referenzen hoffe ich, deren Neugierde befriedigt haben zu können.


Update 28.01.2020

Rechtzeitig, wie man mich kennt, antworte ich sogar schon einen Tag vor Ablauf der Frist. Webdesigner, Programmierer, Fotograf, das ist, was die Zukunft bringen soll. Zusammen mit 1-2 geplanten Projekten und einigen älteren Referenzen hoffe ich, deren Neugierde befriedigt haben zu können.


Update 30.01.2020

Ja, die benötigten Informationen waren wohl zufriedenstellend, denn heute erreicht mich eine weitere Mail. Mit dem Inhalt, dass die e-Residenz ausgestellt werden wird. Das Abholen der ID Karte und des zugehörigen USB Lesegeräts in Madrid wird in 5-8 Wochen möglich sein. Es bleibt also genug Zeit, die weiteren Schritte zu planen. Also den Nutzen der e-Residenz anwenden. Was mehr oder weniger nur einer ist: Eine Firma in Estland gründen.


Update 20.02.2020

Mich erreicht eine E-Mail, die e-ID ist fertig und liegt zur Abholung in Madrid bereit. Ich muss vorher noch einen Termin zur Abholung samt Fingerabdruck etc vereinbaren, dann kommt der nächste Schritt.


Update 03.03.2020

Spontan mache ich am Sonntag, den 01.03. den Termin für den folgenden Dienstag. Nach 4 stündiger Anreise aus Valencia mit dem Auto bin ich eine Stunde vor Termin schon in der estischen Botschaft und gehe auf gut Glück einfach mal rein. Drinnen werde ich nach meinem Namen gefragt und bekomme dann auch schon nach der Abnahme von Abdrücken der beiden Zeigefinger mein e-Residency-Kit ausgehändigt. Eine Chip-Karte und ein Kartenlesegerät. Das Gerät ist nicht sehr speziell, da funktionert auch jedes andere Kartenlesegerät von anderen Herstellern. Zu meiner Verwunderung ist das Gerät nur mit dem doch jetzt schon eher alten USB-A Anschluss. Der ist zwar noch geläufig und bei fast allen Geräten einsetzbar, einem so technisch cleveren Land hätte ich dennoch zugetraut, auch irgendwas Richtung USB-C bewerkstelligen zu können.

Nach dem kurzen Intermezzo gehe ich 6 Kilometer zurück zum Auto und fahre direkt wieder zurück nach Valencia.

In der folgendenen Nacht bekomme ich noch eine E-Mail, dass die Karte nun freigeschaltet ist.

06.01.2020


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